![]() |
||
![]() |
||
Institut für Finanzrecht, Steuerrecht und Steuerpolitik |
Aufbauschwerpunkte an der JKU Linz |
Im Strategieentwicklungskonzept
der Rechtswissenschaftlichen
Fakultät der Universität Linz
wurde Steuerrecht als
Aufbauschwerpunkt definiert, der
gemeinsam mit dem Institut für
Betriebswirtschaftliche
Steuerlehre (Prof. Tumpel)
entwickelt werden soll. Zu
diesem Zweck wurde an der
Rechtswissenschaftlichen
Fakultät das Forschungsinstitut
für Steuerrecht und
Steuermanagement eingerichtet.
Aufbauschwerpunkte Ausbau neuer Arbeitsfelder: Weitere mögliche Arbeitsfelder: |
|
Bestehende Schwerpunkte |
|
Europäisches
Steuerrecht. Das europäische
Steuerrecht bildete sowohl bei
der Abteilung für Finanz- und
Steuerrecht als auch am Institut
für Steuerlehre schon bisher
einen Schwerpunkt im Rahmen der
Forschungstätigkeit. Die
Untersuchungen reichten von
Fragen der Harmonisierung des
Umsatzsteuerrechts der
Europäischen Union bis hin zu
den Auswirkungen der
Rechtsprechung des Europäischen
Gerichtshofes für den Bereich
der direkten Steuern. Im Bezug
auf die Forschungsarbeiten auf
dem Gebiet des europäischen
Steuerrechts haben die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der beiden Abteilungen in der
Vergangenheit gegenüber den
anderen in Österreich
universitärer und
außeruniversitärer Ebene tätigen
Institutionen einen
Wettbewerbsvorteil erlangt. Die
erste umfassende Untersuchung
zum Bereich der Harmonisierung
der direkten Besteuerung in der
Europäischen Union wurde als
Buch von Michael Tumpel bereits
1994 vorgelegt. Die
Mehrwertsteuer im
innergemeinschaftlichen
Warenverkehr war eine
Untersuchung, die 1997 in eine
Publikation mündete, welche u.a.
mit dem Albert Hensel-Preis der
deutschen steuerjuristischen
Gesellschaft 1998 ausgezeichnet
wurde. Die Abteilung für Finanz-
und Steuerrecht hat sich in der
Vergangenheit insbesondere mit
den Konsequenzen der
Harmonisierung im Bereich der
Mehrwertsteuer für die Praxis
des Umsatzsteuerrechts befasst.
Im Rahmen dieser
Forschungstätigkeit entstand
z.B. der Band Praxisfragen im
Umsatzsteuer-Binnenmarkt (1997)
und EuGH-Rechtsprechung und
Umsatzsteuerpraxis (2001). |
|
![]() |
Umsatzsteuerrecht.
Dieser
Forschungsschwerpunkt ist auf
das engste mit jenem des
Europäischen Steuerrechts
verbunden. Auch hier gilt es,
Reputationen und Vorsprung
gegenüber anderen Standorten zu
erhalten und weiter auszubauen.
Neben der Fortführung des
jährlichen Umsteuertages als
das österreichische
Symposion zu diesem Fachbereich
ist die Herausgabe eines
Umsatzsteuer-Handbuches in
Planung. Im Rahmen dieses
Projekts soll eine
praxisbezogene aber dogmatische
fundierte Aufarbeitung
sämtlicher umsatzsteuerlich
relevanten und denkbaren
Sachverhalte erfolgen. |
![]() |
Besteuerung der Körperschaften öffentlichen Rechts und gemeinnützigen Rechtsträger.
Im Rahmen dieses traditionellen Forschungsschwerpunktes werden Fragen der Besteuerung von Non-Profit Organisationen betreut. Analysiert wird die Besteuerung der Körperschaften öffentlichen Rechts wie auch jene der gemeinnützigen Institutionen. Der Bedarf an Forschungsleistungen ergibt sich in diesem Bereich insbesondere aus dem Umstand, dass Körperschaften öffentlichen Rechts und gemeinnützige Institutionen (Non-Profit Organisationen) angesichts knapper werdender öffentlicher Mittel verstärkt unternehmerisch tätig werden und gerade für diese Rechtsträger ein spezifisches Sondersteuerrecht besteht, das im Spannungsfeld zwischen einer Wettbewerbsneutralität zu privaten Wirtschaftsteilnehmern und der spezifischen Sonderstellung dieser Körperschaften steht. Seit dem Jahr 1999 wurden vier NPO-Steuertage veranstaltet, wobei Referate und Diskussionen in Sammelbänden publiziert worden sind (![]() Besonders intensiv wird im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes auch die Besteuerung der Gemeinden bearbeitet. Seit dem Jahr 2000 wird von der Abteilung an der UniversitŠt Linz regelmä§ig der sogenannte Gemeindefinanztag in Kooperation mit dem oberösterreichischen Gemeindebund ausgerichtet. Die intensive Beschäftigung mit Fragen der Gemeindebesteuerung aber auch der bestehende Bedarf Seitens der (über 2000) Gemeinden in Österreich hat ferner zusammen mit dem österreichischen Gemeindebund und privaten Kooperationspartnern zur Schaffung der neuen Zeitschrift "Rechts- und Finanzierungsfragen der Gemeinden" (Verlag Manz), deren erstes Heft im MŠrz dieses Jahres erschienen ist (Erscheinungsweise 4 Mal jährlich) geführt. Schriftleitung und Redaktion wird von Professor Achatz aus wissenschaftlicher Sicht, von Peter Pilz aus praxisbezogener Sicht geleitet. Ziel der Zeitschrift ist es, unter Beachtung wissenschaftlicher Standards Forschungsergebnisse in praxisgerechte Information zu transformieren. ![]() |
Unternehmensbesteuerung.
Die traditionelle Steuerrechtswissenschaft hat sich bislang einer wissenschaftlichen systematischen Aufarbeitung der Einzelsteuergesetze gewidmet. Diese Tendenz spiegelt sich auch in den bestehenden Lehrbüchern und Grundrissen zum österreichischen Steuerrecht wider. Dem gegenüber gewinnt die Gesamtsicht
für die Besteuerung des Unternehmens zunehmend an Bedeutung. Hierbei geht es einerseits darum, unternehmerische Prozesse und Sachverhalte nicht nur aus der Sicht einer einzelnen Steuer, sondern aus einer steuerlichen aber auch juristischen und wirtschaftlichen Gesamtsicht zu beurteilen. Zum anderen gewinnt angesichts eines bestehenden Unternehmensbesteuerungssystems (Einzelunternehmen und Personengesellschaften auf der einen und Kapitalgesellschaften auf der anderen Seite) der steuerliche Vergleich zwischen den Rechtsformen an immer größerer Bedeutung. Eine Dynamik zur Veränderung ergibt sich hierbei insbesondere, wenn man die aus dem Gemeinschaftsrecht sich ergebenden Anforderungen mit beachtete. Aus dem Grundsatz der Niederlassungsfreiheit und Kapitalverkehrsfreiheit ergeben sich zahlreiche Notwendigkeiten zur Fortentwicklung des österreichischen Unternehmenssteuerrechts, die nicht nur die Frage der steuerlichen Behandlung von Steuerausländern sondern letztlich Grundfragen des Ertragsteuerrechts, wie beispielsweise die Berücksichtigung von Verlusten oder die Frage der Konzernbesteuerung bis hin zum Umgründungsteuerrecht betreffen. |
|
Neue
Arbeitsfelder |
|
Steuerpolitik.
Im Rahmen dieses neu geschaffenen Schwerpunktes sollen Reformvorschläge für Bereiche des
Steuerrechts entwickelt werden, die sich als nicht mehr zeitgemäß, unsystematisch oder unzweckmäßig erweisen. Schwerpunktmäßig werden vorerst die Umsatzsteuer und die so genannte Gruppenbesteuerung untersucht. Für die Umsatzsteuer wird analysiert, inwieweit die Betrugsanfälligkeit, die aus dem Vorsteuerabzugssystem resultiert, durch alternative Systeme zurückgedrängt werden kann. Im Rahmen des Projekts zur Gruppenbesteuerung wurde ein alternatives Konzept zur geltenden Organschaftsregelung entwickelt, das in die Arbeiten des Gesetzgebers zur Steuerreform 2005 eingeflossen ist. Prof. Achatz ist darüber hinaus in einer im BMF eingerichteten Steuerreformkommission als externer Berater tätig.
|
|